Description |
Eine wesentliche Aufgabe des Studiengangs besteht in der Vermittlung wirksamer Beratungskonzepte aus verschiedenen Verfahrenshintergründen. Studierende bekommen dadurch ein breit gefächertes Angebot für die vertiefte Auseinandersetzung und für konkrete und persönliche Erfahrungen mit einzelnen Konzepten. Sie können diese auf wissenschaftlicher/theoretischer Ebene reflektieren und in der Beratung adäquat einsetzen und anwenden.
Integrative Beratung
„Integrativ“ hat in unserer Konzeption verschiedene Bedeutungsebenen:
Das Menschenbild
Die Grundlage dieses Studiengangs ist das christliche Menschenbild in seiner Einheit von Leib, Seele und Geist, die ein untrennbares Ganzes bilden, aber aus verschiedenen Perspektiven wahrgenommen werden können. Gemäß der biblisch-christlichen Tradition zeichnet sich der Mensch durch seine Beziehung zu Gott, zu sich selbst, zu seinen Mitmenschen und seiner Umwelt (Schöpfung) aus.
Dieses Beziehungsgefüge in all seinen Dimensionen zu leben ist eine lebenslange Aufgabe und immer wieder bedroht von unterschiedlichsten intra-personellen, inter-personellen, interkulturellen oder geistlichen Krisen und Störungen. Folglich ist es eine wesentliche Zielrichtung des integrativen Ansatzes und der daraus resultierenden beraterischen Arbeit, Kontakt zwischen den verschiedenen Beziehungen und Aspekten unseres Lebens herzustellen.
Die Haltung des Beraters/der Beraterin
Aus dem skizzierten Menschenbild folgt automatisch eine bestimmte Haltung des beraterischen Handelns. Eine „integrative“ Beratung wird sich um eine Haltung der Öffnung und Wertschätzung bemühen – im Gegensatz zu einer Bewegung des Ausschließens, Separierens, Trennens oder Abwertens. Aus empirischen Untersuchungen ist mittlerweile hinreichend bekannt, dass 8 bis 15 Prozent der Beratungsergebnisse durch das Verfahren bzw. die spezielle Technik bestimmt werden – und der Rest durch Persönlichkeitsmerkmale des Beraters, des Klienten, durch die Beziehungsqualität und die Fähigkeit, das jeweilige Verfahren an die Voraussetzung der jeweiligen Beratungssituation anzupassen.
Die Methode
Die beschriebenen anthropologischen und ethischen Voraussetzungen legen in den konkreten Beratungsmethoden eine Vielfalt nahe, da einzelne Theorietraditionen bzw. Schulen jeweils nur einen Teil der Dimensionen – Mensch und Mensch, Mensch und Selbst, Mensch und Kultur, Mensch und Gott – in Verbindung miteinander setzen. Um alle vier Dimensionen zu integrieren, bedarf es einer methodischen Vielfalt aus verschiedenen Beratungsansätzen, um der Ganzheitlichkeit und Vielfältigkeit menschlicher Beziehungen am ehesten gerecht zu werden. Dazu gehören unter anderem das Züricher Ressourcenmodell (Storch), die strategische Kurzzeittherapie (Sulz), gewaltfreie Kommunikation (Rosenberg), systemische Auftrags- und Kontextklärung, Egostate-Verfahren (Fritzsche), Bindungsbasierte Beratung (Brisch), Impact-Techniken und Beratung mit kreativen Medien (Petzold).
Darüber hinaus ist „Integrative Beratung“ ein Beratungsansatz, der:
1. christlichen Glauben und sozialwissenschaftliche Beratungsansätze integriert.
2. westlich geprägte, sozialwissenschaftlich fundierte Beratungsansätze in multikulturellen Kontexten zu integrieren sucht.
3. interpersonelle und intrapersonelle Integration als Beratungsziel definiert.
Rahmenbedingungen
Der Master-Studiengang Integrative Beratung ist berufsbegleitend für eine Studiendauer von fünf Semestern konzipiert. Er kann auch als Vollzeitstudium in drei Semestern studiert werden.
Er bietet ein eigenständiges Hochschul-Studium mit praktischer Fundierung und führt zum akademischen Grad “Master of Arts in Integrativer Beratung???. |
Other Prerequisites |
Eine Zulassung zum Studium ist mit einem Bachelor, Diplom- oder höherwertigen Abschluss, möglichst im Bereich der Sozial-, Human- oder Geisteswissenschaften, möglich. Dabei müssen auch Grundkompetenzen in quantitativer und qualitativer Sozialforschung erworben worden sein. Fehlt der entsprechende Nachweis, kann er an der IHL nachgeholt werden. Des Weiteren wird eine mindestens dreijährige Berufspraxis vorausgesetzt. Von der Einschlägigkeit des Studiums kann abgesehen werden, wenn bei der Berufstätigkeit gleichwertige beratungsrelevante Kompetenzen und Fähigkeiten erworben wurden.
Eine weitere Voraussetzung für das Studium ist die persönliche Eignung für eine beratende Berufstätigkeit.
Ferner erwartet die IHL als eine christlich geprägte Hochschule von den Bewerbern/Bewerberinnen ein Bekenntnis zum christlichen Glauben.
Es stehen jedes Studienjahr 20 Studienplätze jeweils zum Wintersemester zur Verfügung. |